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Britta Maria Wittchow: Erzählte mediale Prozesse. Medientheoretische Perspektiven auf den ›Reinfried von Braunschweig‹ und den ›Apollonius von Tyrland‹, Berlin u. Boston: de Gruyter 2020, X, 711 S. (Trends in Medieval Philology 37)

Britta Maria Wittchow: Erzählte mediale Prozesse. Medientheoretische Perspektiven auf den... Britta Maria Wittchows Hamburger Dissertation untersucht die »Darstellung von Medieneinsatz« (S. 7) im ›Reinfried‹ und im ›Apollonius‹, dies mit weit gesteckten Erkenntniszielen. Sichtbar werden sollen nicht nur der »Medien- und Medialitäts-Diskurs, der implizit und explizit in den Texten entwickelt wird«, sondern auch »das narrative wie poetologische Potenzial, das mit dem Auserzählen medialer Vorgänge verbunden ist« (S. 8). Beide Romane wirken für die Fragestellung besonders ergiebig:»Es lässt sich ein ähnlich starkes Interesse an Darstellungen medialer Prozesse, an mediendiskursiven Aussagen, narrativer Funktionalisierung medialer Vorgänge und poetologischer Reflexion im Rahmen erzählter Mediation beobachten.« (S. 665)Den eindringlichen Textanalysen ist ein Theorie-Kapitel vorangestellt (S. 54–114), in dem Begrifflichkeit und Vorgehensweise der Arbeit erläutert werden. In den Romanen erzählt werden mediale Prozesse immer dann, wenn Kommunikation im Sinne einer Vermittlung face-to-face blockiert ist. Wittchow spricht hier von Hindernissen oder Grenzen, die sie in räumliche, zeitliche und sphärische unterscheidet. Deren Überwindung (Transgression) erfordert von den Figuren, dass sie sich ›medialer Formen‹ bedienen, die eine Grenzüberschreitung zuwege bringen. Im Fokus der Studie stehen mithin »intendierte transgressive Informationsmanagementprozesse und die dabei zentralen vermittelnden Elemente« (S. 84), die »den jeweiligen Informationen eine äußere Form […] verleihen, die deren Transportabilität, Verstetigung oder Wahrnehmbarkeit ermöglicht« (S. 83). Diese Funktion ist bestimmend für die ›mediale Form‹ als Begriff; http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur de Gruyter

Britta Maria Wittchow: Erzählte mediale Prozesse. Medientheoretische Perspektiven auf den ›Reinfried von Braunschweig‹ und den ›Apollonius von Tyrland‹, Berlin u. Boston: de Gruyter 2020, X, 711 S. (Trends in Medieval Philology 37)

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
1865-9373
eISSN
1865-9373
DOI
10.1515/bgsl-2023-0020
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Abstract

Britta Maria Wittchows Hamburger Dissertation untersucht die »Darstellung von Medieneinsatz« (S. 7) im ›Reinfried‹ und im ›Apollonius‹, dies mit weit gesteckten Erkenntniszielen. Sichtbar werden sollen nicht nur der »Medien- und Medialitäts-Diskurs, der implizit und explizit in den Texten entwickelt wird«, sondern auch »das narrative wie poetologische Potenzial, das mit dem Auserzählen medialer Vorgänge verbunden ist« (S. 8). Beide Romane wirken für die Fragestellung besonders ergiebig:»Es lässt sich ein ähnlich starkes Interesse an Darstellungen medialer Prozesse, an mediendiskursiven Aussagen, narrativer Funktionalisierung medialer Vorgänge und poetologischer Reflexion im Rahmen erzählter Mediation beobachten.« (S. 665)Den eindringlichen Textanalysen ist ein Theorie-Kapitel vorangestellt (S. 54–114), in dem Begrifflichkeit und Vorgehensweise der Arbeit erläutert werden. In den Romanen erzählt werden mediale Prozesse immer dann, wenn Kommunikation im Sinne einer Vermittlung face-to-face blockiert ist. Wittchow spricht hier von Hindernissen oder Grenzen, die sie in räumliche, zeitliche und sphärische unterscheidet. Deren Überwindung (Transgression) erfordert von den Figuren, dass sie sich ›medialer Formen‹ bedienen, die eine Grenzüberschreitung zuwege bringen. Im Fokus der Studie stehen mithin »intendierte transgressive Informationsmanagementprozesse und die dabei zentralen vermittelnden Elemente« (S. 84), die »den jeweiligen Informationen eine äußere Form […] verleihen, die deren Transportabilität, Verstetigung oder Wahrnehmbarkeit ermöglicht« (S. 83). Diese Funktion ist bestimmend für die ›mediale Form‹ als Begriff;

Journal

Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literaturde Gruyter

Published: Jun 1, 2023

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