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Constanze Geisthardt: Monster als Medien literarischer Selbstreflexion. Untersuchungen zu Hartmanns von Aue ›Iwein‹, Heinrichs von dem Türlin ›Crône‹ und Johanns von Würzburg ›Wilhelm von Österreich‹, Berlin u. Boston: de Gruyter 2019, VIII, 286 S. (Trends in Medieval Philology 38)

Constanze Geisthardt: Monster als Medien literarischer Selbstreflexion. Untersuchungen zu... Momenten des narrativen Stillstands wohnt stets ein reflexives Potenzial inne. Dass diese Einsicht im Hinblick auf die Literatur des Mittelalters nicht allein dort gilt, wo die Erzählinstanz zugunsten poetologischer Exkurse aus der Handlung ausschert, sondern dass gerade auch die Beschreibung von Kunstgegenständen, Textilien, Wappen und Figuren für die Suche nach der ›impliziten Poetik‹ der frühen volkssprachigen Dichtung produktiv gemacht werden kann, wurde und wird jüngster Zeit immer deutlicher gesehen. In ihrer Dissertationsschrift ›Monster als Medien literarischer Selbstreflexion‹, die 2012 in Zürich eingereicht und nun als 38. Band der Reihe ›Trends in Medieval Philology‹ veröffentlicht wurde, macht Constanze Geisthardt in der literarischen Beschreibung monströser Wesen ein weiteres Phänomen einer solchen reflexiven Stasis aus. Mit dem ›Iwein‹ Hartmanns von Aue, der ›Crône‹ Heinrichs von dem Türlin und Johanns von Würzburg ›Wilhelm von Österreich‹ werden der Untersuchung dabei drei literarische Zeugnisse des 13. und frühen 14. Jahrhunderts zugrunde gelegt, die neben ihrer Zugehörigkeit zur höfischen Versnarrativik und ihrer mehr oder minder deutlichen Lokalisierbarkeit in arthurischen Erzähltraditionen vor allem die erstaunliche Gegenwart monströser Gestalten eint.Ihre theoretische Fundierung erhält Geisthardts Arbeit in einem ausführlichen Einleitungskapitel, das neben einigen begrifflichen Klärungen vor allem das Verhältnis zwischen der Literatur und dem Monströsen auszuloten versucht. Unter Rückgriff auf spätantike und http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur de Gruyter

Constanze Geisthardt: Monster als Medien literarischer Selbstreflexion. Untersuchungen zu Hartmanns von Aue ›Iwein‹, Heinrichs von dem Türlin ›Crône‹ und Johanns von Würzburg ›Wilhelm von Österreich‹, Berlin u. Boston: de Gruyter 2019, VIII, 286 S. (Trends in Medieval Philology 38)

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
1865-9373
eISSN
1865-9373
DOI
10.1515/bgsl-2023-0018
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Abstract

Momenten des narrativen Stillstands wohnt stets ein reflexives Potenzial inne. Dass diese Einsicht im Hinblick auf die Literatur des Mittelalters nicht allein dort gilt, wo die Erzählinstanz zugunsten poetologischer Exkurse aus der Handlung ausschert, sondern dass gerade auch die Beschreibung von Kunstgegenständen, Textilien, Wappen und Figuren für die Suche nach der ›impliziten Poetik‹ der frühen volkssprachigen Dichtung produktiv gemacht werden kann, wurde und wird jüngster Zeit immer deutlicher gesehen. In ihrer Dissertationsschrift ›Monster als Medien literarischer Selbstreflexion‹, die 2012 in Zürich eingereicht und nun als 38. Band der Reihe ›Trends in Medieval Philology‹ veröffentlicht wurde, macht Constanze Geisthardt in der literarischen Beschreibung monströser Wesen ein weiteres Phänomen einer solchen reflexiven Stasis aus. Mit dem ›Iwein‹ Hartmanns von Aue, der ›Crône‹ Heinrichs von dem Türlin und Johanns von Würzburg ›Wilhelm von Österreich‹ werden der Untersuchung dabei drei literarische Zeugnisse des 13. und frühen 14. Jahrhunderts zugrunde gelegt, die neben ihrer Zugehörigkeit zur höfischen Versnarrativik und ihrer mehr oder minder deutlichen Lokalisierbarkeit in arthurischen Erzähltraditionen vor allem die erstaunliche Gegenwart monströser Gestalten eint.Ihre theoretische Fundierung erhält Geisthardts Arbeit in einem ausführlichen Einleitungskapitel, das neben einigen begrifflichen Klärungen vor allem das Verhältnis zwischen der Literatur und dem Monströsen auszuloten versucht. Unter Rückgriff auf spätantike und

Journal

Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literaturde Gruyter

Published: Jun 1, 2023

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