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Helden oder Heilige. Überlegungen zur Motivwahl reichsfürstlicher Münzen und Siegel

Helden oder Heilige. Überlegungen zur Motivwahl reichsfürstlicher Münzen und Siegel Helden oder Heilige Überlegungen zur Motivwahl reichsfürstlicher Münzen und Siegel von ANDREA STIELDORF* Nachdem Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, im Jahr 1180 durch den gerichtlichen Spruch der Fürsten und das Urteil seines Vetters Kaiser Friedrichs I. seiner Ämter enthoben worden war, reagierte er bildlich in einer für ihn typischen Weise. Er verwendete zur Beglaubigung seiner Urkunden das bekannte Löwensiegel, welches einen eindrucksvollen Löwen zeigt und Heinrich in der Umschrift als dux, also Herzog, nennt, auch wenn er den Bezug auf die Herzogtümer Bayern und Sachsen unterlässt1. Der Löwe ist nicht heraldisch stilisiert, sondern eher naturnah abgebildet. Er hat eine differenziert gestaltete Mähne, der Schweif ist nach oben gekrümmt; der Löwe erscheint in halb stehender und halb schreitender Darstellung und blickt nach hinten, also nicht wie etwa der von Heinrich aufgestellte Braunschweiger Löwe nach vorn. Das Löwenbild als Emblem für die welfische Familie war in Bayern wie in Sachsen auch über die zahlreichen Münzen als machtvolle Vergegenwärtigung, als zeichenhafte Umsetzung des hohen Ranges der Welfen verbreitet und bekannt2. * Der Text folgt meiner Bamberger Antrittsvorlesung aus dem Sommersemester 2012, die nun für den Druck überarbeitet wurde. 1 Dies entspricht auch der Titulatur seiner Urkunden nach 1180; http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0066-6297
eISSN
2194-5020
DOI
10.7788/afd-2016-0106
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Abstract

Helden oder Heilige Überlegungen zur Motivwahl reichsfürstlicher Münzen und Siegel von ANDREA STIELDORF* Nachdem Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, im Jahr 1180 durch den gerichtlichen Spruch der Fürsten und das Urteil seines Vetters Kaiser Friedrichs I. seiner Ämter enthoben worden war, reagierte er bildlich in einer für ihn typischen Weise. Er verwendete zur Beglaubigung seiner Urkunden das bekannte Löwensiegel, welches einen eindrucksvollen Löwen zeigt und Heinrich in der Umschrift als dux, also Herzog, nennt, auch wenn er den Bezug auf die Herzogtümer Bayern und Sachsen unterlässt1. Der Löwe ist nicht heraldisch stilisiert, sondern eher naturnah abgebildet. Er hat eine differenziert gestaltete Mähne, der Schweif ist nach oben gekrümmt; der Löwe erscheint in halb stehender und halb schreitender Darstellung und blickt nach hinten, also nicht wie etwa der von Heinrich aufgestellte Braunschweiger Löwe nach vorn. Das Löwenbild als Emblem für die welfische Familie war in Bayern wie in Sachsen auch über die zahlreichen Münzen als machtvolle Vergegenwärtigung, als zeichenhafte Umsetzung des hohen Ranges der Welfen verbreitet und bekannt2. * Der Text folgt meiner Bamberger Antrittsvorlesung aus dem Sommersemester 2012, die nun für den Druck überarbeitet wurde. 1 Dies entspricht auch der Titulatur seiner Urkunden nach 1180;

Journal

Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkundede Gruyter

Published: Dec 1, 2016

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