Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

„Tut um Gottes willen etwas Tapferes“. Ermutigt Zwingli mit diesem Aufruf die Zürcher zum Krieg?

„Tut um Gottes willen etwas Tapferes“. Ermutigt Zwingli mit diesem Aufruf die Zürcher zum Krieg? „Tut um Gottes willen etwas Tapferes“. Ermutigt Zwingli mit diesem Aufruf die Zürcher zum Krieg? Von Ulrich Gäbler Der Erste Kappelerkrieg im Juni 1529 stürzte die Eidgenossenschaft in die tiefste Krise ihrer mehr als 200-jährigen Geschichte. Die religionspolitischen Differenzen drohten in einen Krieg auszuarten. Huldrych Zwingli hatte des- halbEndeMai1529einendetailliertenFeldzugsplanfürdieZürcherTruppen 2 3 entworfen. Den Kern des Konflikts sah Zwingli im Solddienst („Reislauf“) bei den papsttreuen Innerschweizer Fünf Orten Uri, Schwyz, Unterwalden, LuzernundZug.DieTeilnahmevonSchweizerTruppenanKriegen,vorallem südlich der Alpen, nahm zu Anfang des 16.Jahrhunderts enorm zu. Es ent- wickelte sich ein eigentliches Militärunternehmertum, indem ausländische Mächte einheimische Angehörige der Führungsschicht mit der Rekrutierung vonTruppenbeauftragtenundsiedafürfinanziellmit„Pensionen“oder„Jahr- geldern“entschädigten.Diesogenannten„FremdenDienste“hattenerhebliche Konsequenzen, die im Einzelnen schwer abzuschätzen sind. Sicher trug die militärische Emigration zum Abbau der Überbevölkerung in den ländlichen Gebieten bei. Die eingeführten Geldsummen förderten die Bildung einer 1. Einen guten Überblick über die politischen und rechtlichen Aspekte der Reformation inderSchweizbietetLeonhardvonMuraltindempostumerschienenenBeitrag„Renaissance und Reformation“, in: Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. I, Zürich 1972, 389–570; eineneuereZusammenfassungbeiMartinKörner,„GlaubensspaltungundWirtschaftssolida- rität(1515–1648)“, in: GeschichtederSchweiz und derSchweizer,3. unveränderte Auflage, Basel 2004,357–446. 2. „Ratschlag über den Krieg“, in: Huldreich Zwinglis Sämtliche Werke, hg.v. Emil Egli u.a.,21Bde.,Berlin,Leipzig,Zürich1905–2013(imFolgenden:Z),Bd.VI/II(1968),424– 3. Georg Gerig, Reisläufer und Pensionenherren in Zürich, 1519–1532. Ein Beitrag zur Kenntnis der Kräfte, welche der Reformation widerstrebten, Zürich 1947; Philippe http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archiv für Reformationsgeschichte - Archive for Reformation History de Gruyter

„Tut um Gottes willen etwas Tapferes“. Ermutigt Zwingli mit diesem Aufruf die Zürcher zum Krieg?

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/tut-um-gottes-willen-etwas-tapferes-ermutigt-zwingli-mit-diesem-aufruf-c2seuv8oi5

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 by Gütersloher Verlagshaus
eISSN
2198-0489
DOI
10.14315/arg-2022-1130106
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

„Tut um Gottes willen etwas Tapferes“. Ermutigt Zwingli mit diesem Aufruf die Zürcher zum Krieg? Von Ulrich Gäbler Der Erste Kappelerkrieg im Juni 1529 stürzte die Eidgenossenschaft in die tiefste Krise ihrer mehr als 200-jährigen Geschichte. Die religionspolitischen Differenzen drohten in einen Krieg auszuarten. Huldrych Zwingli hatte des- halbEndeMai1529einendetailliertenFeldzugsplanfürdieZürcherTruppen 2 3 entworfen. Den Kern des Konflikts sah Zwingli im Solddienst („Reislauf“) bei den papsttreuen Innerschweizer Fünf Orten Uri, Schwyz, Unterwalden, LuzernundZug.DieTeilnahmevonSchweizerTruppenanKriegen,vorallem südlich der Alpen, nahm zu Anfang des 16.Jahrhunderts enorm zu. Es ent- wickelte sich ein eigentliches Militärunternehmertum, indem ausländische Mächte einheimische Angehörige der Führungsschicht mit der Rekrutierung vonTruppenbeauftragtenundsiedafürfinanziellmit„Pensionen“oder„Jahr- geldern“entschädigten.Diesogenannten„FremdenDienste“hattenerhebliche Konsequenzen, die im Einzelnen schwer abzuschätzen sind. Sicher trug die militärische Emigration zum Abbau der Überbevölkerung in den ländlichen Gebieten bei. Die eingeführten Geldsummen förderten die Bildung einer 1. Einen guten Überblick über die politischen und rechtlichen Aspekte der Reformation inderSchweizbietetLeonhardvonMuraltindempostumerschienenenBeitrag„Renaissance und Reformation“, in: Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. I, Zürich 1972, 389–570; eineneuereZusammenfassungbeiMartinKörner,„GlaubensspaltungundWirtschaftssolida- rität(1515–1648)“, in: GeschichtederSchweiz und derSchweizer,3. unveränderte Auflage, Basel 2004,357–446. 2. „Ratschlag über den Krieg“, in: Huldreich Zwinglis Sämtliche Werke, hg.v. Emil Egli u.a.,21Bde.,Berlin,Leipzig,Zürich1905–2013(imFolgenden:Z),Bd.VI/II(1968),424– 3. Georg Gerig, Reisläufer und Pensionenherren in Zürich, 1519–1532. Ein Beitrag zur Kenntnis der Kräfte, welche der Reformation widerstrebten, Zürich 1947; Philippe

Journal

Archiv für Reformationsgeschichte - Archive for Reformation Historyde Gruyter

Published: Nov 1, 2022

There are no references for this article.